Die Gehörlosenschule „Julina-Memorial-School“ wurde im Jahr 2005 von Pater John Paul Jjumba in Mityana in Uganda gegründet. Er errichtete sie im Andenken an seine verstorbene Mutter Juliet Nakiyingi (JuliNa). Mittlerweile besuchen ca. 100 Kinder verschiedener Weltanschauungen und Religionen die Schule und leben während der Schulzeit in dem dortigen Internat.
Das Ziel von Pater John Paul ist, den Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen und sie somit zu nützlichen Mitgliedern der Gesellschaft zu machen. In Uganda sind behinderte Kinder von der Gesellschaft nicht anerkannt und werden daher häufig auch von ihren Familien ausgegrenzt. Im Falle der gehörlosen Kinder und Jugendlichen kommt hinzu, dass es sehr schwierig ist, mit ihnen zu kommunizieren. Zumindest denkt man das. Die einfachsten Grundbegriffe lernt man im Umgang mit den Kindern jedoch schnell und man verliert auch rasch jede Scheu, weil die Kinder selbst Fremden mit großer Freude und unvoreingenommener Neugierde entgegentreten.
Die Julina Memorial School ist eine Grundschule nach dem englischen Schulsystem, Unterricht wird von der ersten bis zur sechsten Klasse erteilt. Neben dem üblichen Schulunterricht erhalten die älteren Kinder und Jugendlichen auch berufspraktischen Unterricht. Das Angebot umfasst handwerklich orientierte Kurse, wie Nähen, Stricken, Schreinern oder das Friseurhandwerk. Zudem bietet die Schule Computerkurse an. Die Julina Memorial School bietet diesen jungen Menschen eine fundierte Bildung, verbunden mit einer praktischen Ausbildung, so dass auch sie trotz ihrer Behinderung eine gute Basis für ein fast normales Leben haben.
Zunächst wurde die Schule in dem Elternhaus des Gründers Pater John Paul Jjumba untergebracht. Da aber die Schülerzahlen schnell stiegen und die weitere Anfrage nach Plätzen groß ist, wurde 2012 ein neues Stück Land gekauft. Auf diesem Gelände kann neben den Klassenräumen, dem Verwaltungstrakt, den Schlafsälen und der Mensa ebenfalls etwas Gemüse für die Verpflegung der Schülerinnen und Schüler angepflanzt werden. Im Jahr 2015 wurde der erste Teil des Neubaus abgeschlossen und die Schule konnte umziehen. Ein riesiger Fortschritt für alle!
Als Internat für Kinder mit Hörbehinderungen ist es sehr schwierig, von den Eltern vollständige Schulgebühren zu erhalten, da die Schüler*innen häufig aus prekären Verhältnissen kommen. Um eine zuverlässige Bezahlung der Lehrkräfte zu garantieren unterstützt der Nangina e.V. die Schule anteilig bei den Gehältern. Da die Schule langfristig auf eigenen Beinen stehen will, sollen kleine Shops an der Hauptverkehrsstraße zusätzliche Einnahmen für die Schule generieren. Der Bau wurde mittlerweile abgeschlossen und ein kleines Restaurant eröffnet, in dem unter anderem Mercy, eine ehemalige Schülerin der Julina Memorial School arbeitet und die Gäste bedient. Nebenan werden die Produkte der Schreinerausbildung verkauft. Die Corona-Pandemie machte den Start der Geschäfte und des Restaurants deutlich schwerer. Dennoch konnten die Zahlungen für die Lehrergehälter in diesem Jahr bereits reduziert werden.
Maßnahmen des Nangina e.V. in den vergangenen Jahren
2021-2022: Die Betonböden der Schulgebäude sind durch die hohe Belastung bei über 100 Schüler*innen sowie Lehrkräften und Mitarbeitenden sehr belastet. Viele Stellen sind brüchig und Löcher können eine Gefährdung für die Kinder darstellen. Die Zeit der coronabedingten Schulschließungen wurde daher genutzt, um mithilfe der Finanzierung durch den Nangina e.V. alle Böden zu fliesen. Mit dieser nachhaltigen Lösung sind die sonst sehr regelmäßigen Renovierungen der Böden nicht mehr notwendig.
2020 Ein Video von Fr. John Paul gibt es hier.
2019: Da viele gehörlose Kinder in sehr armen Familienverhältnissen leben, ist es schwer, die vollständigen Schulgebühren für die Bezahlung der Lehrergehälter zu erhalten. Durch den Ausbau des Berufsschulzweigs können Produkte zugunsten der Julina-Memorial-School verkauft werden. Nangina finanzierte daher den Bau eines Geschäftes. Weiterhin werden die Kosten der Lehrergehälter anteilig übernommen bis die Geschäfte genügend Einnahmen generieren.
2018: Bei dem Versuch einen Brunnen zu bauen konnte kein Wasser erreicht werden. Daher wurden nun alle Dächer mit Dachrinnen ausgestattet und das Regenwasser wird in einem unterirdischen Tank gesammelt.
2016: Finanzierung einer Dining Hall. Die Halle dient zum gemeinsamen Essen, aber auch für alle anderen Versammlungen der gesamten Schule oder der Eltern.
2012: Ausstattung der Schlafsäle mit Metallbetten und der Küche sowie Anschaffung einer Solaranlage für zuverlässige Beleuchtung
Besuche von Nanginesen oder Gegenbesuche von Projektpartnern
August 2022: Pater John Paul Jjumba besucht den Nangina e.V. in Witten und erzählt den Mitgliedern von seinem Projekt.
September 2018: Pater John Paul Jjumba besucht den Nangina e.V. in Witten zum 30jährigen Jubiläum. Die weitere strategische Planung konnte besprochen werden.
Zum Foto geht es hier.
August 2018: Jugendreise nach Afrika. 12 junge Erwachsene des Vereins waren vor Ort und konnten die Einweihungsfeier der Halle und des Regenwassertanks miterleben.
Zum Bericht geht es hier.
Januar 2016: Besuch von Pater John Paul Jjumba und Olivia (School Administrator)
Zu einem Foto geht es hier.
April 2013: Besuch von Katharina Stritzke im Rahmen ihres Jahres als Missionarin auf Zeit
Zu Fotos geht es hier.
Juli und August 2012: Die Mitglieder des Studentenfutter e.V. arbeiteten sechs Wochen bei den Renovierungsarbeiten in der Schule mit.
Aktuelle Entwicklungen
Nach langen Lockdowns und Schulschließungen herrscht endlich wieder Normalbetrieb an der Julina Memorial School. John Paul konnte die Zwischenzeit für Renovierungsarbeiten an allen Gebäudeteilen der Schule nutzen, die dafür sorgen, dass die Gebäude nun nachhaltiger und robuster sind.
Auch die Geschäfte der Julina Memorial School sind nun eröffnet: Ein Restaurant ist in Betrieb und die Möbel der Schreinerausbildung werden verkauft. Durch die langen Einschränkungen und die durch den Ukraine-Krieg erzeugten hohen Preise kann die Schule sich noch nicht vollständig selbst tragen. Aber sie ist auf dem besten Weg dorthin.