Pressemitteilung zur Coronakrise

Die globale Herausforderung:
Durch Corona droht Hunger in der Welt

Die Vereinten Nationen warnen: Schnelle Maßnahmen müssen her, sonst könne die Corona-Pandemie weltweit zu Hungersnöten „biblischen Ausmaßes“ führen. In den ärmeren Regionen der Welt ist die Lage besonders dramatisch.

Nangina e.V. versucht mit seinen lokalen Partnern, die größte Not der am stärksten Betroffenen zu lindern. Der Verein unterstützt seit über 30 Jahren Projekte im Bildungs- und Gesundheitsbereich in Kenia, Uganda, Äthiopien und Honduras. Ende März kam der erste Hilferuf aus Nairobi, Kenia. Maurizio Binaghi, der dortige Projektleiter beschrieb sehr eindringlich die dortige Situation. Ein kurzer Auszug aus seinem Bericht:

„Jede Form von Isolation oder Quarantäne wird unmöglich sein: In den Slums leben Menschen in „makeshi homes“ (behelfsmäßige Unterkünfte) von 4 bis 5 Quadratmetern, in denen 7 bis 8 Menschen in einem Raum leben. Keine Inneninstallationen, kein Wasser, kein Strom und kein Essen. Die Regierung gerät in Panik, aber es gibt keine Ressourcen und niemand weiß was zu tun ist. Die Situation hier kann sehr schnell kritisch werden, da die Regierung keine Hilfe leisten kann und die Menschen mit Tagesjobs überleben müssen. Die äußerst wahrscheinlichen Folgen sind: Masseninfektionen, viele Todesopfer und Gewalttätigkeiten.“

Zunächst konnte der Verein aus bestehenden Rücklagen die Versorgung mit Lebensmittel für die betroffenen Schüler und deren Familien mit 15.000 € unterstützen. Da ein Ende der Ausgangs­sperre noch nicht in Sicht ist und die Pandemie dort erst in der Anfangsphase ist, wird weitere Hilfe notwendig werden.

Aktuell kam ein weiterer, verzweifelter Hilferuf aus Tegucigalpa, der Hauptstadt Honduras. Dort finanziert Nangina zusammen mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), den Aufbau der einzigen Einrichtung für Menschen mit Behinderung des ganzen Landes. Durch den Anbau und Verkauf von Biogemüse und den Service Aktenvernichtung, sowie Kunststoff-Recycling bietet die „Arca de Esperancas“ Behinderten eine Möglichkeit ein eigenständiges Leben zu führen. Leider musste die Einrichtung wegen der Pandemie vorüber geschlossen werden. Alle Angestellten sind entlassen und hoffen, das Projekt kann die Pandemie überstehen.

Es droht eine böse Kombination aus dem Kollaps des Gesundheits­systems und der Wirtschaft. Präventionsmaßnahmen greifen nicht bei Menschen, die hungrig sind. Wenn sauberes Wasser nur teuer zu kaufen ist, wie kann man dann Handhygiene betreiben? Wenn die Enge der Slums den eigenen Schutz unmöglich macht, wie soll ich mich selbst isolieren und Abstand halten? Die Menschen in den Armenvierteln werden zu Recht wütend, denn sie haben wenig Chancen die Krise zu überstehen. Ihre erste und größte Sorge ist der Hunger!

Er ist jetzt schon sehr real. Diese Menschen können sich nicht an Präventionsmaßnahmen halten, wenn ihnen nicht schnell geholfen wird, ihr tägliches Überleben zu sichern.

Nangina e.V. ist ein Verein der nur von Ehrenamtlichen betrieben wird. Die geleistete Vereinsarbeit hat zwei Säulen. Normalerweise reisen Jugendliche jedes Wochenende in Kirchengemeinden. Während der Gottesdienste stellen sie mit einem Sprechspiel ihre Arbeit vor und sammeln damit Geld für die Hilfsprojekte des Vereins. Die Verteilung der gesammelten Mittel und die ganzen weiteren Arbeiten werden von erfahrenen Ehrenamtlichen erledigt, die überwiegend als Jugendliche mit ihrem Engagement begonnen haben. Regelmäßige Projektreisen von jungen Erwachsenen, die über öffentliche Zuschüsse und einem Eigenanteil finanziert werden, ergänzen die Vereinsarbeit und ermöglichen individuelle Einblicke in die jeweiligen Projekte. Ausführliche Informationen sind unter https://www.facebook.com/nangina.de/ oder www.nangina.de  zu finden. Wer mitmachen möchte ist immer willkommen, unabhängig des Wohnorts.

Die aus der derzeitigen Situation entstandene Arbeitsweise beschreibt der Vorsitzende des Vereins Friedhelm Ribberger: „Der jetzigen Herausforderung, die durch die Coronavirus Pandemie entstanden ist, können wir nur durch neue Strategien des Vereins begegnen. Da die Wochenendreisen derzeit nicht mehr möglich sind, sind Alternativen entwickelt worden. Eine Idee ist, dass wir unsere Arbeit mit einem Video vorstellen und persönlich vor Ort in den Kirchengemeinden für unsere Projekte werben. So können wir in kleinen Teams die Kontaktregeln einhalten.“

Um größere Resonanz für diese wichtigen Themen, trotz der allgemeinen Not zu erlangen, sucht der Verein weitere Möglichkeiten mit den digitalen Medien, für eine gerechtere Verteilung der Reichtümer dieser Welt zu werben.

Wer Nangina e.V. unterstützen möchte spendet bitte an:

IBAN: DE51 4525 0035 0000 4530 01
BIC: WELADED1WTN – Sparkasse Witten

Um eine Spendenquittung zu erhalten geben Sie Ihre Adresse im Verwendungszweck an. Der Verein ist gemeinnützig anerkannt und die Spende ist steuerlich absetzbar.