Pressemitteilung über die Arca de Esperancas in Honduras

Beschützende Werkstatt in Honduras eingeweiht

Nangina e.V. aus Witten unterstützt Menschen mit Beeinträchtigungen in Honduras

Große Freude gab es bei den Menschen in der „Arca de Esperanzas“ (Arche der Hoffnungen) in Tegucigalpa, der Hauptstadt Honduras. Mit der Unterstützung des Wittener Vereins Nangina ist gerade der erste Bauabschnitt der heilpädagogischen Werkstatt fertiggestellt worden. Die lang ersehnte Angebotserweiterung für Menschen mit Behinderungen hat jetzt begonnen. Die bisher angefallenen Kosten für das erworbene Gebäude und Grundstück betrugen 66,000 €. Ein Viertel davon konnte Nangina aus Spenden aufbringen, der Rest wurde über den Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert. In den Jahren davor konnten 200.000 € aus den Spendenmitteln des Wittener Vereins bereitgestellt werden.

„Gott sei Dank haben wir nun alle Untiefen hinter uns gebracht“, mit diesem Zitat, das Kolumbus zugeschrieben wird, eröffnete die Leiterin Lorena Castillo die Übergabe. „Honduras“ bedeutet auf Spanisch Untiefen.

In Honduras leben nahezu 80% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Arca de Esperanza ist bislang die einzige heilpädagogische Einrichtung des Landes, in der Menschen mit einer Behinderung ein eigenständiges Leben ermöglicht wird. Alles unter der Prämisse „lebenspraktisch, mit dem Ziel weitgehender Selbständigkeit“.

Mit dem Anbau von biologischem Gemüse und Papier-Recycling wird dies für einen wachsenden Personenkreis ermöglicht. Bisher musste die Einrichtung auf unvorstellbar engen Räumlichkeiten von 75 qm arbeiten. Auf dem neuen Gelände, einem 1,4 ha großen Grundstück am Rande der Stadt, sind jetzt weitere Angebote möglich geworden.

Vor sieben Jahren begann der Verein Nangina mit der finanziellen Unterstützung der Arca de Esperanzas. Alles begann mit einem gebrauchten LKW, der den Transport von Altakten ermöglichte, die anschließend geschreddert wurden. Mittlerweile hat sich das Konzept weiterentwickelt. Mit mobilen Reißwölfen wird direkt beim Kunden vor Ort geschreddert. Deshalb konnten wesentlich mehr Arbeitsplätze in diesem Bereich realisiert werden. Damit sichert Arca de Esperanzas bis heute die laufenden Kosten und seine Überlebensfähigkeit. Die Auftraggeber sind private Firmen und staatliche Behörden. Dies ist die Basis, um den beschäftigten Menschen eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Doch können nicht alle diese Anforderungen erfüllen. Um für Menschen mit größeren Beeinträchtigungen eine Lebens- und Arbeitsperspektive zu bieten, wurden weitere Arbeitsfelder gesucht.

Mit dem Umzug und dem Bau der ersten Halle auf dem neuen Gelände ist ein erster großer Meilenstein realisiert worden. Im letzten Jahr wurden alle Bau- und Projektanträge von Peter Warlimont, der für Nangina in Honduras ehrenamtlich das Vorhaben begleitet, beantragt. „Viele Hürden liegen hinter uns. Jetzt freuen wir uns über den gemeinsamen Erfolg und werden mit viel Energie und Zuversicht den weiteren Ausbau begleiten“. Mit diesen Worten blickt er optimistisch in die Zukunft und hofft auf schnelle weitere Bebauung des Geländes.

Die erste Ernte des Bio-Gemüses aus den frisch angelegten Beeten konnte bereits verkauft werden. Für die Beschäftigten waren Stolz und Freude unbeschreiblich groß, als sie die Früchte ihrer Arbeit ernten konnten. Dies ist ein weiterer wichtiger Beitrag zur Existenzsicherung der Arca de Esperanzas.

Der Nangina e.V. unterstützt seit 31 Jahren Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen in Entwicklungsländern. Jedes Wochenende reisen Jugendliche für den Verein in Kirchengemeinden in ganz Deutschland. In den Gottesdiensten stellen sie in einem Sprechspiel ihre Arbeit vor und sammeln so Geld für die Hilfsprojekte. Die ganze Arbeit wird von erfahrenen Ehrenamtlichen erledigt, die auch die Projekte regelmäßig besuchen. Ausführliche Informationen findet man unter www.nangina.de.