Die beiden Nanginamitglieder Tobias Nickel und Katharina Stritzke befinden sich gerade vor Ort in dem ersten Projekt des Nangina e.V., dem Krankenhaus Heilige Familie in dem kenianischen Dorf Nangina. Das Krankenhaus hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Entwicklung zurückgelegt.
Die ambulante und stationäre Behandlung umfasst immer mehr Bereiche. Neben der Versorgung der Schwangeren und Mütter mit Kleinkindern hat das Krankenhaus eine Frühgeborenen- und eine Kinderstation sowie eine Klinik für Klienten mit HIV. In zwei funktionierenden Operationssälen werden Not-OPs und kleinere geplante Operationen durchgeführt.
Der Nangina e.V. hat in den letzten Jahren ein Ultraschallgerät und ein Röntgengerät finanziert. Dadurch haben sich die Diagnosemöglichkeiten drastisch verbessert. Da diese die einzigen funktionsfähigen Geräte dieser Art in der Umgebung sind, werden immer mehr Patienten und Patientinnen aus den umliegenden Krankenhäusern überwiesen.
Des Weiteren verfolgt das Nangina-Krankenhaus seit einiger Zeit Programme, um die lokale Bevölkerung in die staatliche Krankenversicherung zu integrieren. Diese hat mittlerweile Beiträge, die sich am Einkommen ausrichten, so dass sich auch die meisten armen Menschen die Gesundheitsversorgung leisten können. Dies führt dazu, dass sich das Nangina-Hospital durch seine Patienten und Patientinnen selber finanzieren kann und für Löhne, Stromkosten und kleinere Reparaturen aufkommen kann.
Durch die Einführung eines neuen Computersystems wurde erreicht, dass Arbeitswege verkürzt werden und eine höhere Transparenz entsteht. Damit können Korruption vermieden und hohe Kosten eingespart werden. Auch die medikamentöse Versorgung der Kranken ist dadurch sehr zuverlässig geworden. Das Nangina-Krankenhaus ist in dem Bezirk das einzige, das jederzeit die nötigen Medikamente zur Verfügung stellen kann.
Durch die Erfolge der letzten Jahre verlegen seit kurzer Zeit eine Physiotherapeutin und eine Zahnärztin regelmäßig ihre Behandlungen in das Nangina-Krankenhaus, so dass weitere medizinische Bereiche abgedeckt werden.
Da die nationale Krankenversicherung dem Hospital nur mit viel Druck und großer Verzögerung Teile der Behandlungskosten zahlt, ist eine von staatlichen Quellen unabhängige Einnahmequelle äußerst wichtig. Durch die finanzielle Unabhängigkeit wird sichergestellt, dass auch die Ärmsten der Armen ohne Krankenversicherung eine ärztliche Versorgung erhalten können. Derzeit sind verschiedene Einnahmen sichernde Projekte in Planung. Hier bieten sich dem Nangina e.V. weitere Möglichkeiten, dem Krankenhaus Heilige Familie in Nangina Unterstützung zukommen zu lassen, die nachhaltig wirkt. Ein großartiges Beispiel für Hilfe zur Selbsthilfe!